Auf der Richard Wagner Straße treffe ich Joanna. Hier wohnt die 25-jährige seit einigen Monaten. Inzwischen auch endlich nicht mehr nur zur Zwischenmiete. Praktisch, denn mit der Wohngemeinschaft liegt direkt eine von Kölns bekanntesten und wahrscheinlich größten Kneipen vor der eigenen Haustür. Genau dort wollen wir auch eigentlich hin, als wir dann dank der letzten Sonnenstrahlen ein Wegbier und den Aachenerweiher doch vorziehen.
Eine Entscheidung, die uns später noch einmal einholen soll. Die leeren Bierzeltgarnituren verraten, dass EM ist, auch wenn dank des durchwachsenen Wetters über den Tag hier heute keiner die Spiele verfolgt. Während am Himmel wieder dunkle Wolken aufziehen, quatsche ich mit Joanna über ihre Arbeit beim Fernsehen, wo sie als Junior Redakteurin für ein Immobilienformat arbeitet. Den Weg ins Fernsehen hat sie aber nicht in Köln gefunden. Im nordischen Hamburg arbeitete sie das erste Mal für eine Fernsehproduktionsfirma.
Da sie in Hamburg aber nicht richtig angekommen ist, zögerte sie auch nicht lang, als das Jobangebot aus Köln kam. Natürlich fühlt sich sich hier wohl, antwortet sie lachend. Aber auch Osnabrück hat Joanna gut gefallen. Sie schwärmt von ihrer Studentenzeit dort, auch wenn für sie ganz klar ist: aus Köln geht sie nicht mehr weg. Für sie ist Köln mit seinen kurzen Wegen die perfekte Kombination aus einem zu kleinen Osnabrück und einem zu großen Hamburg. Während wir so quatschen und an unserem Kölsch nippen, wird der Wind mehr und der Himmel dunkler.
Ähnlich überraschend wie Joannas Vorliebe für Osnabrück ist auch ihre studentische Ausbildung. Wer hätte gedacht, dass die Fernsehfrau, zuvor Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Sportpolitik studiert hat und sich irgendwann auch wieder den Präventionsmaßnahmen im Leistungssport widmen will (Doping). So richtig seine Zukunft planen kann man beim Fernsehen schließlich nicht – will die junge Wahlkölnerin aber auch gar nicht, solange ihr die Arbeit noch Spaß macht und sie so ein gutes Verhältnis zu ihren Kollegen pflegt.
Jetzt hat uns auch der Regen eingeholt und wir verlassen fluchtartig die letzte Bank in Richtung Pavillon, bevor wir uns dann doch für ein letztes Kölsch in der Wohngemeinschaft entscheiden.
Dein erstes Kölsch hast du wann getrunken?
In Aachen bei meiner Cousine hab ich mit 14 (+-?) das erste Kölsch gekippt.
Deine Lieblingskölsch Sorte heißt?
Mühle ganz klar
Das leckerste Kölsch gibt es deiner Meinung nach wo?
an jedem Kölner Büdchen.
Wann lässt sich Kölsch am Besten trinken?
wenn man Bierdurst hat
Flasche oder Glas?
kommt aufs Bier an. Generell eher Flasche.
Mit was verbindest du Kölsch als erstes?
neue Heimat.
Deine schönste Kölscherinnerung?
Jede Kölschgelegenheit die openair stattgefunden hat.
Kölsch: Mühlen Kölsch aus der Flasche
Wo: Aachener Weiher
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